Elisabeth-Selbert-Schule Lampertheim (ESS)

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Pressespiegel Mit dem ganzen Herzen dabeiElisabeth Schiertz (links) gibt in ihrer Freizeit einen Schwimmkurs für Flüchtlinge. Dieser findet im Freibad statt. © NixBildung: Elisabeth Schiertz gibt Flüchtlingen Schwimmtraining / Seepferdchen als erstes Ziel

 "Mit dem ganzen Herzen dabei"

 Immer wieder ist von Badeunglücken in Deutschlands Seen und Flüssen zu lesen. Vor allem im Sommer suchen viele Menschen das Heil der Abkühlung im Nass, obwohl sie gar nicht schwimmen können und begeben sich somit leichtfertig in Lebensgefahr. Als im Rhein eine Familie ertrank, fasste Elisabeth Schiertz einen Entschluss: "Das Unglück ging mir nahe. Ich dachte mir: Jetzt muss ich etwas tun."

Als Deutsch- und Sportlehrerin betreut Schiertz an der Lampertheimer Elisabeth-Selbert-Schule einen Deutschkurs für Flüchtlinge. In ihrer Freizeit bringt sie diesen das Schwimmen bei. "Sie haben das nie gelernt. Sie wollen ja auch mal mit ihren Familien schwimmen gehen", so Schiertz. Zwei Mal wöchentlich trifft sie sich im Lampertheimer Freibad mit einer Gruppe männlicher und einer Gruppe weiblicher Flüchtlinge. Seit den Sommerferien, als der Kurs begann, konnten die Teilnehmer schon positive Ergebnisse erzielen. "Sie haben schon einiges gelernt. Ich bin richtig stolz. Sie sind sehr lerneifrig."

Prüfungsvorbereitung

Das erste Ziel sei es, die Schüler auf die Prüfungen für das Seepferdchen vorzubereiten. "Sie müssen dafür Brustschwimmen lernen. Mit ihrem Hundepaddeln kommen sie nicht weit. Den Schwimmstil hält auch niemand lange durch", meint Schiertz.

Nach dem Seepferdchen soll dann möglichst das Jugendschwimmabzeichen in Bronze folgen. Für den sogenannten Freischwimmer müssen 200 Meter unter 15 Minuten zurückgelegt werden - das entspricht vier Bahnen. Zudem müssen die Prüflinge einen Gegenstand, etwa einen Ring, aus zwei Meter Tiefe hochholen und aus einem Meter Höhe oder vom Beckenrand einen einwandfreien Sprung ins Wasser zeigen.

Das Training im Lampertheimer Schwimmbad gestaltet die Lehrerin spielerisch. Zunächst watscheln ihre Schützlinge durch das Nichtschwimmerbecken und machen erste Übungen, um sich auf die anstrengende Schwimmeinheit vorzubereiten. Einer sei bereits so weit, seinen Freischwimmer abzulegen. "Es dauert nicht mehr lange", ist sich die Trainerin sicher.

Der Schwimmkurs von Elisabeth Schiertz wird von der Stadt unterstützt: "Sie übernimmt die Kosten", erklärt die Sportlehrerin. Sie selbst unterrichtet die Flüchtlinge ehrenamtlich und während ihrer Freizeit. "Ich bin mit ganzem Herzen dabei", so die engagierte Pädagogin.

Doch der Deutschkurs und die wöchentlichen Stunden im Lampertheimer Freibad sind nicht die einzige Zeit, die Schiertz mit den Flüchtlingen verbringt. "Ich war mit der Gruppe auch am Rhein und habe ihnen die Gefahren im offenen Wasser gezeigt." Neben gemeinsamer Mal- und Singstunden unternahmen sie auch Ausflüge. So statteten sie beispielsweise der BASF einen Besuch ab. "Das fanden die Flüchtlinge sehr interessant", sagt Schiertz. Weitere Ausflüge, etwa in den Heidelberger Zoo, seien geplant.

Elisabeth Schiertz setzt sich zusätzlich auch für die Vermittlung der Flüchtlinge in Lampertheimer Sportvereine ein. So seien ihre Schüler bereits beim Volleyball und Fußball untergekommen. Nun versuche sie einigen Neubürgern auch Praktikumsplätze zu vermitteln.

All dies komme der Bildung der Flüchtlinge zugute. "Sie sollen lernen, wie wir in Deutschland leben. Es hat ein Jahr gedauert, bis sie pünktlich zum Unterricht gekommen sind oder ihre Sportsachen mitgebracht haben", erklärt Schiertz und ergänzt: "Es ist ein langer Prozess. Man muss dranbleiben, denn es lohnt sich!"

Falk-Stéphane Dezort, Südhessen Morgen,

31.08.2017

 

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