02 K1600 IMG 3173Foto: Hannelore Nowacki

Wie gründet man ein erfolgreiches Unternehmen? 

Aufmerksamkeit war den Teams bei der Präsentation ihrer Abschlussprojekte sicher – im Publikum saßen die Mitschüler und auf der Lehrerbank die Experten für alle Fragen zur erfolgreichen Firmengründung. Im Bild das Team der Gründerfirma für energetische Bodenplatten. 

LAMPERTHEIM – Alles war gut durchdacht, denn mit ihren Abschlussprojekten sollten die zukünftigen Industriekaufleute ihren Lehrern zeigen, wie sie das Wissen aus den Lernfeldstunden verarbeitet haben. Umfassende Zahlenwerke waren zu sehen, es ging um Marketingpolitik, Preispolitik, die Finanzierung und alles, was das neu gegründete Unternehmen bei seinem Markteintritt mitbringen muss, um bei einem starken Mitbewerber auf dem Markt für energetische Bodenplatten bestehen oder ihn sogar überflügeln zu können. Denn genau das hatten die Gründer mit ihrer Firma StepTech GmbH vor, das wie die vorherigen Gründungsprojekte auf Energieeffizienz, Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit setzte. An dem Projekt hatten fünf Schüler mitgewirkt und ...

sich vorgenommen, mit Energie erzeugenden Bodenplatten ins Geschäft zu kommen – jeder Schritt darauf ein Energiegewinn, bestens geeignet für stark frequentierte Bereiche in Firmen oder öffentlichen Raum. Das klang überzeugend. Im aufmerksamen Publikum saßen die anderen Projektteilnehmer aus der Klasse, die am Ende des Vortrags Applaus spendeten. Wie in der baldigen echten Prüfungssituation hörten die Experten genau zu. Nach der Bildpräsentation kamen im Fachgespräch die vertiefenden Fragen, die drei Lehrer in der Rolle als Bankmitarbeiter, mit dem scharfen Blick auf die Finanzen und Marktpotenziale. Thomas Stellmach, Klassenlehrer der Industriekaufleute, Fachlehrer Thorsten Waizmann und Stefanie Richter, Abteilungsleiterin Wirtschaft und Verwaltung, wollten unter anderem wissen, ob sich ab 320 Stück die Eigenproduktion der Platten lohnt, wie der Vertrieb mit Vertretern laufen soll, was im Marketingbudget inbegriffen ist. Für die zuvor vorgestellten Abschlussprojekte  hatten die Gründerteams in spe die Firmennamen Document Safe GmbH, Health Cloud GmbH und Healthy Food Truck OHG gewählt. Das Team mit dem gesunden mobilen Angebot im Food Truck hatte Werbeaufkleber und eine ansehnliche Speisekarte gestaltet und dazu noch das gesunde Frühstück mit Joghurt oder Quark, Müsli und Obst in Bechern mitgebracht.

05 K1600 IMG 3184Foto: Hannelore Nowacki

Applaus für die Mitschüler nach ihrer imposanten Präsentation für die erdachte Firma StepTech GmbH. Bald werden die zukünftigen Industriekaufleute dieses Jahrgangs ihren Abschluss machen, bei der verkürzten Ausbildung schon in etwa zwei Wochen, für die anderen ist es im Mai soweit. Mit ihrem Abschluss als IHK-geprüfte Industriekaufleute haben die Schulabgänger der Elisabeth-Selbert-Schule aller Erfahrung nach tolle Berufsaussichten, wie Stefanie Richter gegenüber dem TIP betonte. Meistens hätten  mehr als die Hälfte der Auszubildenden das Abitur oder die Fachholschulreife. Im Kreis Bergstraße ist die Elisabeth-Selbert-Schule die einzige Berufsschule zur Ausbildung von Industriekaufleuten, mit durchschnittlich 20 bis 30 Schülerinnen und Schülern im Jahrgang. Bei dieser dualen Ausbildung sind die angehenden Industriekaufleute an drei Tagen in ihrem Ausbildungsbetrieb, an zwei Tagen ist Unterricht in der Elisabeth-Selbert-Schule.

Text und Foto: Hannelore Nowacki, TiP-Verlag, 09.11.2022